REEPERBAHN FESTIVAL 2024 LAURA CAHEN, MILAN RING, THE JOY, JOAN AS POLICE WOMAN, TIA GOSTELOW, MARATHON, MC WINDHUND



  • Clubkonzert

LAURA CAHEN 14 - 14:30 UHR
Präsentiert von:
Centre National De La Musique (CNM)[PIAS]


Als Kind erlernte Laura Cahen das Spiel von Klavier und Gitarre, schrieb schon früh erste Songs und tat das, was sie als Spross einer hochmusikalischen Familie fast schon tun muss: Kreieren. Dennoch dauerte es viele Jahre, bis sie mit ihrem Debüt „Nord“ (2017) als damals 27-jährige Künstlerin einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wird und damit prompt eines der aufregendsten Art-Pop-Alben veröffentlicht, welche das Frankreich der 2010er zu Gesicht bekommen hat. Ein delikat ausbalanciertes Timbre, unwahrscheinlich abenteuerlustige Arrangements zwischen Pop und Nouvelle Chanson, klassisch anmutenden Klängen und Jazz zeichnen Cahens Stilsprache aus, die sie beim Deutschlandfunk Kultur ebenso präsentieren kann wie in der Kantine am Berghain. Facettenreichtum ist Cahen in die künstlerische DNA geschrieben. Auch die nachfolgenden Alben „Une Fille“ (2021) und „Des Filles“ (2023) weisen die französische Sängerin und Gitarristin als waschechte Poetin mit einer Vorliebe für Eklektizismus aus. Gleichzeitig ist da aber auch immer eine eigenwillige, freundliche Melancholie, die ihre Lieder bei jedem Hören in etwas anderes verwandelt.


MILAN RING 15 - 15:30 UHR
Präsentiert von:
AnchorSounds Australia[PIAS]


Dass Milan Ring keine halben Sachen macht, war schon beim Release ihres ersten Albums „I'm Feeling Hopeful“ (2021) klar. Die arrivierte Künstlerin, die bereits als führende Ikone der australischen "R'n'B-Renaissance` gehandelt wird, weiß was sie will und weiß auch, wie sie diesen Willen in einer nach wie vor männerdominierten Industrie durchsetzen kann. Sie ist nicht nur Sängerin und Gitarristin, sondern auch Produzentin, Toningenieurin und Leitung ihres musikalischen Schaffens, das sie schon in Zusammenarbeit mit Namen wie Questlove, Che Lingo oder Sampa The Great unter Beweis stellte. In ihren Produktionen erkundet sie die Bereiche der alternativen elektronischen Musik und schafft ätherische Gesangsarrangements mit ihrer Gitarre, als zweites Zuhause, im Mittelpunkt. Mit Singles wie "Mangos", "Quicksand" und "Photograph" läutet Milan eine neue Ära ein und macht einmal mehr deutlich, dass ihre Musik auch in Europa nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben wird.


THE JOY 16 - 16:30 UHR
Präsentiert von:
TRANSGRESSIVE[PIAS]


Ob wir es nun einen unwahrscheinlich glücklichen Zufall nennen, oder unausweichliches Schicksal, oder göttliche Fügung – die Welt wurde schöner und reicher als die fünf Jungs von The Joy eines Tages etwas früher zu den Proben ihres Schulchors erschienen. Aus dem Zusammentreffen wurde ein spontaner Jam, der wiederum die Idee gebar eine Band zu gründen. Mit der Debüt-Single „Isencane Lengane“ (2021) sang sich das sympathische Quintett dann in die Herzen von Menschen auf dem ganzen Planeten. A cappella, ohne jegliche Overdubs, pur und unverfälscht wird hier ein Gesangsstil präsentiert, der direkt an Isicathamiya und Mbube angelehnt ist – zwei Vokaltechniken des Volkes der Zulu. In der Tradition der mehrfachen Grammy-Gewinner Ladysmith Black Mambazo arbeiten The Joy anschließend über drei Jahre an ihrem gleichnamigen Debütalbum, das nun erschienen ist. „The Joy“ (2024) darf mit Fug und Recht als Kunstwerk bezeichnet werden, dem in Zeiten überproduzierter Massenware eine echte Frische und Unbedarftheit innewohnt. Die Vokalharmonien dieser fünf Stimmen lassen Grenzen zwischen Kulturen verschwimmen und zeigen höchst eindrucksvoll, dass es keinerlei Effekte oder hochklassigen Studioschnickschnack braucht, um absolut zeitlose Musik zu kreieren.


JOAN AS POLICE WOMAN 17 - 17:30 UHR
Präsentiert von:
[PIAS]


Neben der unbestreitbaren Ähnlichkeit zur Schauspielerin Angie Dickinson aus der 70er-Krimiserie „Police Woman“, sind es insbesondere die musikalischen Einflüsse von Soul über Punk bis R’n‘B, die Joan Wasser einen ungemein prägnanten Wiedererkennungswert verleihen. Der Sängerin und Violinistin aus Maine gelingen seit rund zwanzig Jahren ein ums andere Mal die eigene Neuerfindungen mit Bravour, ohne dabei ihre Signatur zu korrumpieren. Ob das jazzige Kammer-Songwriting ihres Debüts „Real Life“ (2006) oder der soulige Alternative Rock auf „The Classic“ (2014), ob artsy Indie-Pop auf „Cover Two“ (2020) oder der eklektische Afro-Neo-Soul, den sie in Zusammenarbeit mit Tony Allen und Dave Okumu auf „The Solution Is Restless“ (2021) realisiert: die Vergangenheit hat gezeigt, dass Joan As Police Woman eine Künstlerin mit tausend Facetten ist, die nicht umsonst mit Größen wie Lou Reed oder Elton John, Rufus Wainwright oder David Sylvian zusammengearbeitet hat. Ihr neues Album „Lemons, Limes And Orchids“ (2024) beweist eindrücklich, dass sie sich als Sängerin, Songwriterin und Produzentin immer noch zu entwickeln vermag - und zwar in Richtungen, die nicht einmal sie selbst vorhersehen kann. Vielleicht die wichtigste Qualität einer Künstlerin, die losgelöst vom Zeitgeist eigene Visionen


TIA GOSTELOW 20 - 20:45 UHR
Präsentiert von:
Sounds Australia


Es war ein Konzert von Taylor Swift, das bei Tia Gostelow einen unwiderstehlichen Kreationsdrang auslöste. Schon vorher trieben ihre indigenen Wurzeln immer wieder mal aus und zeigten der australischen Singer-Songwriterin, wie befreiend Musik vor allem im spirituellen und familiären Kontext wirken kann. Swift, Mumford & Sons, Melody Pool, The Jungle Giants - es sind Einflüsse unterschiedlichster Couleur, die dann auf ihrem Debütalbum „Thick Skin“ (2018) zusammenfließen und sich innerhalb weniger Jahre derart verdichten, dass ihr jüngstes Werk „Head Noise“ (2023) zu einem Kleinod des australischen Indie Pops gerät. Mit diesem geht die Singer-Songwriterin dann auch erfolgreich auf Tour durch Down Under und schult ihre Stage Persona. Mittlerweile ist sie eine Größe der australischen Musikszene und wird im September mit neuem Material wie den Singles „All Ur Sorrow“ oder „Taking My Time“ bei uns in Hamburg für feuchte Augen sorgen.


MARATHON 21:40 - 22:25 UHR
Präsentiert von:
Dutch Music Export


Als Marathon 2023 mit ihrer gleichnamigen Debüt-EP auf der Bildfläche des mittlerweile reich verzierten Post-Punk-Revivals auftauchten, war das Trio alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Im Underground Amsterdams streiften Kay Koopmans, Lennart van Hulst und Nina Lijzenga schon seit ein paar Jahren umher, spielten Gigs, sammelten Augenringe, atmeten Qualm. Wie es sich eben in den neuen Zwanzigern gehört. Zwar raunt durch ihren Stilbastard aus Post-Punk, Shoegaze und Indie ein düsterer Tenor, doch werden die Oden an postmoderne Frustrationsmomente immer wieder in hoffnungsvolle Gelegenheiten des Aufbruchs umgemünzt. Vielleicht liegt das auch daran, dass das gesamte Material im Sommer 2022 auf den lichtüberfluteten Wiesen von Friesland entstanden ist. Diese Dualität von Licht und Dunkel macht die ganz große Stärke des Marathon-Sounds aus, der aufs geschundene Heute fokussiert, aber zugleich einen Blick und ein wohlwollendes Nicken gen Zukunft wirft. Großes Kino für Fans von Whispering Sons, Gilla Band oder Sweeping Promises.


MC WINDHUND 23:20 - 00:20 UHR
Die Tradition der Liedermacher*innen war über Jahrzehnte das Tafelsilber der deutschsprachigen Musiklandschaft. Heute haben deutsche MCs diese Tradition inne und sprechen den Menschen mit Hip-Hop, Schlafzimmerproduktionen und den dazugehörigen Remixes aus der Seele. Vielleicht wird MC WINDHUND bald als Brücke zwischen den Ufern fungieren, denn der Rapper kann neben unkonventionellen Hip-Hop-Tracks á la „Feuerzeug“ oder „Letztendlich“ auch wunderschöne Folk-Balladen in Songwritermanier wie das herzzerreißende „Decke“ mit einer Inbrunst darbieten, die Schauer über die Unterarme jagt. Es wäre möglich. Zwar ist bislang nur wenig über den Windhund bekannt und einer seiner erfolgreichsten Spotify-Tracks mit dem „Uschi“-Trance-Edit ein amtlicher Clubbanger, doch das Potenzial in Sachen Text, Melodie und Produktion wurde Genre-übergreifend in üppigen Happen an das Nachwuchstalent verteilt. Jetzt gilt es, die Gaben und Skills nach allen Regeln der Kunst auch zu nutzen. Wer wissen will, wie diesem Typen das Ganze gelingt, schaut sich im September seinen Gig bei uns an. Überraschungen sind vorprogrammiert.

Einlass: 13:30 Uhr

Alle Angaben ohne Gewähr.

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