Information & Beratung
Herzaktionstag im Gesundheitsamt Winsen
Dienstag, 05.11.2024 / 09:00 - 13:00 Uhr / Kreishaus Winsen (Luhe)
Kostenlose Untersuchungen und vielfältige Informationen am
Dienstag, 5. November
Eben noch schien alles in Ordnung, dann fasst sich der Mann plötzlich an die Brust und bricht bewusstlos zusammen. Kein Einzelfall: Rund 200.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt, am plötzlichen Herztod sterben jährlich etwa 47.000 Menschen – oft auch, weil Warnzeichen nicht oder zu spät erkannt wurden. Die bundesweiten Herzwochen bis zum 30. November stehen daher unter dem Motto „Warnzeichen erkennen und handeln“. Denn ein Herzinfarkt ist kein unvermeidbares Schicksal. Das Gesundheitsamt des Landkreises Harburg veranstaltet im Rahmen der Herzwochen am Dienstag, 5. November, von 9 bis 13 Uhr einen Aktionstag. Er findet im Gebäude A der Kreisverwaltung, Schloßplatz 6 in Winsen, statt.
Ziel des kostenlosen Angebotes ist es, über vorbeugende Maßnahmen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie über Erste Hilfe-Maßnahmen aufzuklären. Es gibt Vorträge zur vollen Stunde zu Ernährung mit Herz, zur richtigen Einnahme von Arzneimitteln, zu Pflege und Digitalisierung sowie zum plötzlichen Herzstillstand. Wer möchte, kann beim Aktionstag auch seinen Blutdruck und den Blutzuckerspiegel messen lassen oder den BMI ermitteln – „das sind alles wichtige Indikatoren für die Belastbarkeit des Herz-Kreislaufsystems“, erläutert Amtsärztin Astrid Schwemin. Auch einen Impfpass-Check und Informationen zur Ersten Hilfe mit dem Defibrillator stehen auf dem Programm. Außerdem können die Besucherinnen und Besucher auch selbst einmal den Umgang mit dem Defibrillator ausprobieren und so die Scheu verlieren, das Gerät im Ernstfall anzuwenden. Neben dem Gesundheitsamt sind als Kooperationspartner die Alte Rats-Apotheke, das Familienbüro Winsen, der Senioren- und PflegeStützpunkt im Landkreis Harburg und der TSV Winsen dabei,
Zum Hintergrund: Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, an der laut Bericht der Deutschen Herzstiftung in Deutschland Millionen Menschen leiden. Allein Bluthochdruck haben über 20 Millionen Menschen in Deutschland, an Durchblutungsstörungen des Herzens wegen verengter Herzkranzgefäße, der koronaren Herzkrankheit (KHK), leiden rund fünf Millionen und an Herzschwäche bis zu vier Millionen Menschen.
Dabei kann das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen – und wenn die Herzschwäche fortgeschritten ist, beeinträchtigt sie gravierend den Alltag der Betroffenen. Denn nicht nur das Herz, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren oder Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt zu Beschwerden wie Atemnot, Leistungsschwäche und Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen und Knöcheln (Ödeme). Ein schwaches Herz wirkt sich aber auch auf das Gedächtnis aus.
Wenn es zum Herzstillstand kommt, zählt jede Minute: Die Überlebenswahrscheinlichkeit für den Patienten sinkt pro Minute um etwa zehn Prozent. Den akuten Herzinfarkt erleben Betroffene erleben häufig schockartig wie aus heiterem Himmel mit plötzlich einsetzenden stark brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein, die länger als fünf Minuten andauern. Fatalerweise kann er sich jedoch auch unspezifisch bemerkbar machen: mit Schmerzen im Oberbauch, oft mit Magenschmerzen verwechselt, oder unerklärlicher Übelkeit. „Die Kenntnis der Warnzeichen und der Risikofaktoren kann entscheidend zum Überleben beitragen und gravierende Folgeschäden minimieren“, betont Astrid Schwemin. „Bluthochdruck als einer der Hauptrisikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall ist aufgrund seiner meist schleichenden Symptomatik besonders gefährlich, wenn er unerkannt und unbehandelt bleibt.“
Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden oft durch vermeidbare Risikofaktoren verursacht. Umso wichtiger ist die rechtzeitige Vorbeugung.
Oft unterschätzt wird der Risikofaktor Bewegungsmangel. Mit mehr Bewegung ließen sich viele Todesfälle durch Herzkrankheiten und andere Erkrankungen vermeiden. Körperliche Fitness ist einer der wichtigsten herzschützenden Faktoren. Bereits ein täglicher, zügiger Spaziergang von zehn Minuten senkt das persönliche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 20 Prozent. Doch sportliche Aktivität und Bewegung kommen im Alltag häufig zu kurz. Mit jeder unbewegten Minute steigt das Risiko für verschiedene Erkrankungen: neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch für Rückenschmerzen, Diabetes mellitus Typ 2 und Krebs. Daher lohnt es sich immer und in jedem Alter, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
Auch die richtige Ernährung spielt eine große Rolle. Hohe Cholesterinwerte oder Übergewicht sind ebenfalls Risikofaktoren, die sich durch angepasste Ernährung vermeiden lassen.
Beim Herzaktionstag kann man sich zu diesen Themen beraten lassen und damit einen aktiven Beitrag zur eigenen Herzgesundheit leisten.
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