"Bundeswehr und Demokratie" - Vortrag von Thorsten Loch in der Reihe „Perspektiven der Militärgeschichte in Deutschland“



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Das Museum Lüneburg hat in einer Sonderausstellung das Monumentalgemälde „Die Revue von Bemerode“ in seine Räume geholt. Das Bild zeigt die im Jahre 1735 veranstaltete Parade der kurfürstlichen Truppen vor ihrem obersten Befehlshaber Georg August, der in Personalunion als Georg II. den britischen Thron bestiegen hatte. Das Museum Lüneburg und das Nordost-Institut (IKGN e.V.) nehmen die Ausstellung als Anlass für eine Vortragsreihe, die sich unter dem Titel „Perspektiven der Militärgeschichte in Deutschland: Die bewaffnete Macht im Wandel der Zeiten“, den Problemen der Miliitärgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts zuwendet.

Der Vortrag, von Oberstleutnant PD Dr. Thorsten Loch (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissen-schaften der Bundeswehr in Potsdam), nimmt Sie mit in die Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland und zugleich in die Vorgeschichte ihres Militärs. Die Bundeswehr war die erste moderne deutsche Armee, die nicht nur in die demokratische Verfassung, sondern auch in die parlamentarische Verfassungsordnung einbezogen wurde. Vor allem die Eingliederung des Kommandobereichs (der Streitkräfte an sich) in das Bundesministerium der Verteidigung stellte den Einbezug der Armee unter die parlamentarisch verantwortliche Exekutive und damit unter ihre Leitung dar, weswegen der Verfassungsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde bereits 1966 von der Bundeswehr als einem Parlamentsheer sprach. Die Bundeswehr wurde über die Wehrgesetzgebung nicht nur in ein demokratisches System integriert, sondern der parlamentarischen Kontrolle unterworfen und somit Teil des hochmodernen Verfassungs- und gewaltenteilenden Rechtsstaates westlicher Prägung. Dies musste die Politik nicht gegen das Militär durchsetzen, sondern tat es mit ihm und den Beamten gemeinsam, weil in der konkret handelnden ehemaligen Generalität der Wehrmacht - vor 1955 gab es noch keine Bundeswehr - wie auch der Beamtenschaft die Überzeugung herrschte, dass die Erlangung staatlicher Souveränität - und damit die Voraussetzung eines staatlich legitimierten Militärs - nur über die Westbindung und somit über die Integration in den demokratisch verfassten Staat möglich sein würde.

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