"Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch", © Raeder, Jenny

"Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch"

"Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch"



Mit der Wanderausstellung „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ macht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sichtbar, was oft nur als Randnotiz erscheint – die wachsende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor.


Ein Routineeinsatz, eine Beratung am Schalter, ein normales Arbeitstreffen – und plötzlich eskaliert die Situation: Feuerwehrleute werden angepöbelt, Krankenpflegerinnen bedroht, Verkehrsbeschäftigte angegriffen. Für viele Menschen, die täglich Dienste für das Gemeinwesen leisten, sind solche Übergriffe inzwischen traurige Realität.

 
Statistiken belegen einen deutlichen Anstieg von Beleidigungen, Bedrohungen und tätlichen Übergriffen auf Menschen in den unterschiedlichsten Dienstleistungsbereichen: Bahnmitarbeitende, Rettungsdienste, Polizistinnen und Polizisten, Beschäftigte in Behörden, Krankenhäusern, Schulen, Versorgungsbetrieben – sie alle berichten von einer zunehmenden Alltagsaggression, der sie im Beruf begegnen. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen: Erkrankungen, hohe Fluktuation und Personalmangel sind direkte Konsequenzen, die das öffentliche Leben und die Versorgung beeinträchtigen können.

 
Mit der Ausstellung will der DGB ein Zeichen setzen: „Unsere Gesellschaft darf nicht zulassen, dass diejenigen, die für unser aller Sicherheit, Gesundheit und Ordnung sorgen, zur Zielscheibe werden“, sagt Dr. Matthias Richter-Steinke, Regionssekretär der DGB-Region Niedersachsen Mitte. Die Initiative möchte öffentliche Debatten anstoßen, Arbeitgeber in die Pflicht nehmen und konkrete Verbesserungen anstoßen.

 
Landrätin Dagmar Schulz betont: „Es geht hier um Menschen, die Anerkennung und Schutz verdienen. Jeder Übergriff, sei es ein abfälliges Wort oder sogar körperliche Gewalt, trifft nicht nur eine einzelne Person, sondern das gesamte Fundament unseres Miteinanders. Wir müssen uns bewusst machen, dass hinter jedem Arbeitsplatz im Dienst der Gesellschaft ein Mensch steht – mit Hoffnungen, Sorgen und dem Wunsch nach Respekt. Mit dieser Ausstellung wollen wir sensibilisieren, aber auch Mut machen, Zivilcourage zu zeigen und den Beschäftigten im öffentlichen und im privatisierten Sektor den Rückhalt zu geben, den sie verdienen.“

 
Die Ausstellung kann bis Mitte Februar 2026 während der Öffnungszeiten des Kreishauses besucht werden: Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 12.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 
Getragen wird die Kampagne von DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften IG BAU, IG BCE, IG Metall, EVG, GdP, GEW, NGG und ver.di.

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