Konzerte
REEPERBAHNFESTIVAL 2025 HONEY I'M HOME, LUMI, COLLIGNON, REALLY GOOD TIME, SLATE, MAX BABY, ETTA MARCUS,
Donnerstag, 18.09.2025 / 14:00 Uhr / Molotow
- Clubkonzert
HONEY I'M HOME 14:30 - 15:00 UHR
Präsentiert von:
Dutch Music Export
Noch bevor sie auch nur einen einzigen Song veröffentlichen, können Sofie Ooteman (Gesang, Gitarre), Thom Schotanus (Gesang, Gitarre), Jasper Meurs (Drums), Hugo de Groot (Gitarre) und Evelien Keesmaat (Bass) schon ein Signing bei dem bekannten Konzertveranstalter FKP Scorpio ergattern. Wer einmal reinhört, versteht direkt warum: die Band besitzt mit ihrem hoffnungsvollen Sound aus schimmernden Indie-Gitarren, Dream Pop und shoegazigen Elementen eine Reihe von Qualitäten, welche im beschleunigten Streaming-Zeitalter nicht oft zu finden sind. Songs wie die diesjährige erste Single „Wishful Thinking“ beweisen ein besonderes Händchen für grandiose Harmonien, die es der Band erlauben gleichzeitig sehnsüchtig und doch positiv zu klingen. Bei gemeinsamen Shows mit Hotline TNT, Goat Girl oder The Buoys konnten sie zudem ihr musikalisches Zusammenspiel und ihre Bühnenpräsenz weiterentwickeln. Beste Voraussetzungen also für ihre Premiere bei uns in Hamburg.
LUMI 15:30 - 16:00 UHR
Präsentiert von:
Dutch Music Export
Auch wenn bislang noch nicht viel über Lumï bekannt ist, hat das niederländische Duo in sozialen Medien und auf einschlägigen Streaming-Plattformen bereits mächtig Aufmerksamkeit erregt. Nur mit Stimme und Gitarre gelingt den beiden jungen Singer-Songwriterinnen eine ungemein intime Atmosphäre, die durch zarten zweistimmigen Gesang und sorgsam ausgearbeitete Melodien direkt ins Ohr und von hier in die Seele geht. Derzeit eröffnen Lumï quer durch Europa Konzerte für Künstlerinnen wie Abby Sage und MARO. Mit Letzterer nehmen sie Ende vergangenen Jahres auch die wunderbare Trio-Version von „We've Been Loving In Silence“ auf und erreichen damit hunderttausende Fans, die sich sehnlichst einen ersten Release wünschen. Und genau damit ist es nun bald so weit, denn die Debüt-EP des Duos ist in den letzten Vorbereitungen für einen Release noch in diesem Jahr. Der perfekte Zeitpunkt also, um ihr erstes Deutschlandkonzert bei uns zu begehen.
COLLIGNON 16:30 - 17:00 UHR
Präsentiert von:
Dutch Music Export
Vibes freigeistiger Jam-Sessions säuseln durch die Luft, ein Splash mediterraner Jazz und das Pulsieren schweißtreibender Afrobeats zieht durchs Oberstübchen während du auf dem Sattel an der Promenade entlangrauschst – im Sound von COLLIGNON herrscht immer Sommer und das ist auch gut so. Das portugiesische Instrumental-Trio rundum Gründer Jori Collignon überblendet psychedelische Gitarren mit schimmernden Farfisa-Grooves und halsbrecherischen Perkussionen zu einem Stilmix voller Dynamik und Energie. Schon auf dem Debüt „Lagoinha“ (2022) war der Sound des Projekts weitgehend ausformuliert, maßgeblich versorgt durch die brillanten Drums von Gino Bombrini (Skip & Die) und das umfangreiche String-Repertoire des Südostasien-Experten und Gitarristen Yves Lennertz (Yin Yin). Mit dem diesjährigen Nachfolger „Bicicleta“ (2025) gelingt dem Trio aber die ultimative Liebeserklärung an das beste Fortbewegungsmittel der Welt: das Fahrrad. Wo Radfahren zur Reise in träumerische Landschaften wird, wo Unabhängigkeit und Freiheit zwei Seiten eines Lenkers sind, wo sich die Welt im Kleinen und Großen erschließt, da liefern COLLIGNON den Soundtrack für Trips jedweder Couleur. Live ein pulsierendes Spektakel, das nicht beschrieben und nur erlebt werden kann.
REALLY GOOD TIME 19.30 - 20:15 UHR
Laut, schnell, abgefuckt und trotzdem voller Spaß am Tun: Really Good Time haben einen für diese Zeiten zwar irgendwie unpassenden Namen, bringen die positiven Vibes aber mit ihrem tief groovenden Garage Rock zu allen, die willens sind hinzuhören. Im Songwriting irgendwo zwischen der euphorisierenden Energie von U2, der Indie-Raffinesse der Pixies und dem produktionstechnischen Wagemut von LCD Soundsystem, gibt das Quartett aus Dublin ein soundgewordenes Antidot gegen den Wahnwitz dieser Tage zum Besten. Klar, das ist natürlich mit dem Bandnamen gemeint. Auch die jüngsten Singles „Pension Fund“ oder „Scott Carson (2025) demonstrieren locker aus dem Ärmel geschüttelt, dass diese Band mehr als bereit für ein Debütalbum mit Impactqualitäten ist. Das entsprechende Material dafür bringen sie im September mit nach Hamburg. Wer sich also eine der kommenden irischen Bands der Stunde geben möchte, bevor der Hypetrain losfährt: hier ist die Chance.
SLATE 21:15 - 22 UHR
Präsentiert von:
Focus Wales
Selten begeistert eine Band alteingesessene Fans des Genres wie Neulinge gleichermaßen und fängt dazu auch noch den flüchtigen Zeitgeist ein. Slate vollziehen letztes Jahr mit ihrer Debüt-EP „Deathless“ (2024) jedoch nicht nur dieses delikate Kunststück, sondern erspielen sich von ihrer Heimatstadt Cardiff aus über das ganze UK einen Ruf als herausragende Live-Kombo. Das Quartett verfolgt eine düstere Iteration vibrierenden Post-Punks, der sich lustvoll beim Gothic Rock früher Swans-Alben bedient und zugleich den düster-melancholischen Sound der Iren Fontaines D.C. in Erinnerung ruft. Nichtsdestotrotz sind Slate durch einen unnachahmlich psychedelischen Fuzz und die endzeitliche Poesie ihr ganz eigenes Biest, das den Irrungen und Wirrungen dieser Tage in die hässliche Fratze blickt. Auch deshalb rezitiert Sänger Jack Shepherd auf der Bühne zwischen den einzelnen Songs gerne die eigene Poesie, was ihm nicht selten einen Hauch von Jim Morrison verleiht – ein Vergleich, dem er sich sehr bewusst ist und mit dem er virtuos zu spielen versteht. Aus den Bars und Clubs von Cardiff ging es zunächst zu einem Gig beim Great Escape Festival in Brighton, dann gab es die viel umjubelte Late Night Show im Molotow hier in Hamburg – jetzt kommen sie endlich auch zu uns.
MAX BABY 23:00 - 23:45 UHR
Präsentiert von:
Centre national de la musiqueWhat the France
Im unwirtlichen Niemandsland der Postmoderne, wo Einflüsse ineinanderfließen und zerspringen, zwischen trashiger Fiktion und bitterer Realität, hat Max Baby seinen Sound gefunden. Der Autodidakt und Multiinstrumentalist fängt seine Inspirationen bei Nacht ein, wenn alle Gläser geleert sind und Kippenstummel die einzigen Überreste einst euphorischer Momente darstellen. Doch Max hört Musik nicht nur, sondern sieht, spürt und bewohnt sie. Er lebt mit Synästhesie, einer neurologischen Besonderheit, die die Grenzen zwischen den Sinnen verschwimmen lässt. Für ihn verwandeln sich Klänge in Farben, Texturen und räumliche Eindrücke. Jeder Track wird zu einem physischen Raum, einer Atmosphäre, die geformt werden will. Dieses sensorische Zusammenspiel erschafft einen Sound, der sich nach Nacht anfühlt, roh, bewusst unpoliert. Schon die erste Single „Hardcore“ (2024) demonstrierte im vergangenen Jahr Max Babys eigenwilligen Stil zwischen New Wave, Neo-Psychedelia und basslastigem Art-Rock – mit der Energie, um Clubs ebenso wie Kopfhörer zu füllen. Seine Debüt-EP „Out Of Control, Into The Wall“ (2024) hielt ein rastloses, ungefiltertes Abbild des existenziellen Zustands der Gen-Z fest. Mit der neuen Single „I Can Do Anything“ vertieft Max das Bild: Ein spannungsgeladener, melancholischer Track über Selbstzweifel und das Unvermögen, loszulassen, überdeckt von einem brüchigen Gefühl der Kontrolle. Wie ein moderner Dandy beobachtet Max Baby den Zustand seiner Generation und überführt die Analysen in nächtliches Liedgut, das seiner Seele entspringt und vielen aus der Seele spricht. Ein synästhetisches Produktions-Ass, das sich eine eigene Nische ins Massiv der gegenwärtigen Musikwelt geschlagen hat und trotzdem auf blutleere kommerzielle Ambitionen verzichtet.
ETTA MARCUS 00:30 - 01:15 UHR
Mit acht Jahren setzt sie sich das erste Mal an ein Piano. Mit 10 hält sie die erste Gitarre in der Hand. Zwischen der pulsierenden Jazz-Szene Brixtons im Süden von London und dem prall gefüllten Plattenregal des Vaters, erwacht in Etta Marcus eine Obsession. Musik und Musikmachen sind fortan Teil ihrer DNA, während Bands wie Everything But The Girl, Mazzy Star oder Gorillaz einen künstlerischen Impact haben, der ihr Leben verändert. Die Debüt-Single „Hide & Seek“ (2021) zieht eine Kult-Followerschaft nach sich, die fortan stetig schneller wachsen sollte. Nach der ersten EP „View From The Bridge“ (2022) landet sie einen Deal bei Polydor und verbindet den andächtigen Tenor ihrer Stimme mit einem versierten Songwriting, das Erinnerungen an den cineastischen Hang von Lana Del Rey oder die emotionale Kontrastierung einer Phoebe Bridgers weckt. Im vergangenen Jahr erscheint mit „The Death Of Summer & Other Promises“ (2024) ihre erste längere Studioarbeit, in der die romantischen Indie-Oden der 90er ebenso widerhallen wie die gegenwärtige Americana-Renaissance mit all ihrer Sehnsucht und Dramatik. Kaum verwunderlich also, dass sie in London schon ein Venue nach dem anderen ausverkauft. Bittersüßer Pop in Sepia, der die schönsten Momente im Leben ebenso vertonen kann wie die schmerzhaften Tiefpunkte.
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